Biodiversität in der Gemeinde Rieden/Zellerberg
Umwelt- und Bewusstseinsbildung sind in der heutigen Zeit wichtige Grundpfeiler, wenn es um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht. Nur wer biologische Zusammenhänge kennt und versteht, schützt diese auch.
Doch das Interesse der Menschen ist vorhanden und wächst zunehmend. Wir setzen darum stark auf Umweltbildung und auch direkte Umsetzung in unserer Gemeinde. Dabei möchten wir die Bevölkerung direkt mit einbinden.
In mehreren gemeinschaftlichen Projekten haben wir inzwischen vielfältige Lebensräume geschaffen. Dazu gehören z.B. Magerwiesen, Blumenwiesen und Säume. Ebenso ist eine Streuobstwiese entstanden. Auf einer Ausgleichsfläche wachsen nun einheimische Bäume und Sträucher.
Für die Vogelwelt werden seit vielen Jahren rund 100 Nistkästen ehrenamtlich betreut und gepflegt. Ebenso entstanden auf dem Golfplatz in Rieden große Flächen an heimischen Blühwiesen.
Auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz. Pflanzaktionen mit unseren Kindern stehen genauso auf dem Programm, wie hautnahes Erleben von Natur und Umwelt durch Aktionen des Gartenbauvereins.
Ein Beispiel für unsere Ideen:
In unserer letzten Pflanzaktion gestalteten wir die Außenanlage unseres neuen Feuerwehrhauses in Rieden. Dabei pflanzten wir nicht nur autochthone, also einheimische Bäume und Sträucher, sondern wir benutzten auch Totholzelemente und verschiedene Steine um neue, interessante Lebensräume für Insekten, Eidechsen und andere Lebewesen anzubieten.
Im Osten des Feuerwehrhauses entsteht nun eine Wildobst-Streuwiese. Hierbei sollen die Bäume als Nahrung für verschiedene Tier-, Vogel-, und Insektenarten dienen. Die darunter angesäte Blumenwiese wird ebenfalls für viel Artenreichtum sorgen. Im Westen und Süden wurde auf Magersubstrat ein Mager-Sandrasen angesät. Er ist eine der artenreichsten Pflanzbestände. Es wird einige Jahre dauern, bis sich der Magerrasen vollständig entwickelt hat. Deshalb bitten wir um Geduld.
Naturnaher Garten
Bedeutung/Warum
Gärten sind gerade heute, wo Lebensräume verschwinden, wichtige Rückzugsgebiete für die Artenvielfalt. Die Fläche aller Gärten in Deutschland ist größer als die Fläche aller Naturschutzgebiete zusammen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass jeder Garten möglichst naturnah gestaltet wird. Steinwüsten, Mähroboter und eintöniges Grün stellt einen lebensfeindlichen Lebensraum für viele Pflanz- und Tierarten dar.
In unseren Gärten finden wir Ausgleich, Ruhe, aber auch Zeit für Beobachtungen direkt vor der eigenen Haustür. Und damit ein hervorragender Platz, unsere Bürger mitzunehmen und zu begeistern auf unserem Weg zur Biodiversitätsgemeinde.
„Jeder kann in seinem eigenen Garten und Grundstück mit bunten Blühwiesen und Sträuchern dazu beitragen, Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen, von deren Vielfalt und Schönheit auch wir Menschen profitieren.“
Pflanzen blühen nicht nur, sie haben noch viel mehr zu bieten: Sie duften, manche nur, wenn wir sie berühren. Sie spielen mit Licht und Schatten, wir hören Ihr Rauschen. Sie sind Lebensraum. Sie sind Nahrung. Und wer genau hinschaut und wahrnimmt, der sieht im Herbst den Nebel, der kleine Tropfen auf den Blättern und Stängeln hinterlässt und in jedem Tropfen findet sich ein kleiner Regenbogen
Bilder: Simone Theele